Teilhabe ist im Kontext der Behindertenpolitik neben Inklusion ein Schlagwort geworden, das überall auftaucht. Sei es im Bundesteilhabegesetz bereits im Titel oder als Zielsetzung im Behindertengleichstellungsgesetz und im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz.
Aus Sicht der Politischen Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. ist noch viel zu tun, bis Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen wirklich gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, sei es im Familienleben, in der Arbeitswelt, bei der gesundheitlichen Versorgung, der Freizeitgestaltung etc..
In Zeiten, in denen der von vielen angestaubt geglaubte Feminismus eine Renaissance erlebt und es wieder angesagt ist, sich als Feministin zu outen, scheint dieser Trend an der Behindertenpolitik vorbei zu gehen.
Es fehlt durchgängig die Genderperspektive bei Menschen mit Behinderung.
Seit Jahren suchen Interessenvertreterinnen vergeblich nach geschlechtsdifferenzierten Arbeitslosenzahlen von schwerbehinderten Menschen.
Dies monierte Martina Puschke von Weibernetz e.V. im Rahmen der Anhörung zum Behindertenbericht der letzten Legislaturperiode am 3. Mai 2010.
Weibernetz e.V. fordert eine sensiblere geschlechtsdifferenzierte Ausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente.