Stark machen für Chancengleichheit von Frauen mit Behinderung

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2018 fordert die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. mehr Einsatz für eine wirkliche Chancengleichheit von Frauen und Mädchen mit Behinderung.

„Wie weit wir von einer Chancengleichheit entfernt sind, lässt sich an drei Beispielen erläutern“, so Brigitte Faber, Projektleiterin im Weibernetz e.V.: Frauen mit Behinderung sind nach wie vor auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Laut statistischen Erhebungen schätzt jede 3. arbeitssuchende Frau mit Behinderung ihre Erfolgschancen, eine Stelle zu bekommen, als praktisch unmöglich ein. Wenn sie eine Arbeitsstelle bekommen, ist diese häufiger als bei allen anderen Arbeitssuchenden eine geringfügige Beschäftigung.

Diese und weitere Faktoren führen dazu, dass etwa die Hälfte der Frauen mit Behinderung von Armut betroffen oder bedroht sind. Männer mit Behinderung und nichtbehinderte Frauen trifft Armut wesentlich weniger.

Zudem erfahren Frauen und Mädchen mit Behinderung noch häufiger Gewalt als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt, teilweise sogar zwei bis dreimal häufiger, was sich auf ihren Lebensverlauf auswirkt.

„Die Menschenrechte haben wir auf unserer Seite; danach ist eine Benachteiligung behinderter Frauen verboten. Um in der Praxis mehr Chancengleichheit zu erlangen, brauchen wir starke behinderte Mädchen und Frauen, die sich durchsetzen können. Wir brauchen Politikerinnen und Politiker, die sich bei allen Maßnahmen für Frauen mit Behinderung stark machen. Und wir brauchen eine Zivilgesellschaft, die entschieden für gleiche Chancen von Frauen und Mädchen mit Behinderung eintritt“, so Brigitte Faber abschließend.

Die bundesweite Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. setzt sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigung ein. Sie setzt sich gezielt für Chancengleichheit und Schutz vor Gewalt gegen Frauen mit Behinderung ein. Gefördert wird die Interessenvertretung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.



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