Gleiche Rechte statt Rosen am Internationalen Frauentag

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2019 fordert die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. eine wirkliche Gleichberechtigung aller Frauen statt Blumen.

„Blumen für ganzjährig geleistete Arbeit sind eine nette Geste. Es geht an diesem Tag jedoch seit jeher nicht um kleine Aufmerksamkeiten“, erläutert Brigitte Faber, Projektleiterin im Weibernetz e.V. „Wir wollen an diesem Tag nicht froh sein, dass man(n) an uns denkt und uns Blumen schenkt! Wir wollen eine wirkliche Gleichberechtigung! Und dafür streiten Frauen an diesem Tag seit über 100 Jahren.“

Für Frauen mit Behinderungen gibt es noch viel zu streiten. Denn auch 10 Jahre nach In-Kraft-Treten der UN-Behindertenrechtskonvention gibt es noch viele Lücken bei der Umsetzung des Menschenrechtsvertrags. So fordern die Vereinten Nationen von Deutschland zum Beispiel eine umfassende Gewaltschutzstrategie für Frauen mit Behinderungen. „Und es gibt viele weitere Lücken, die bekannt sind, die wir jedoch immer wieder benennen müssen, weil es nicht wirklich vorwärts geht. Dazu gehören zum Beispiel die Unterversorgung von Frauen mit Behinderungen im Bereich Gynäkologie, zu geringe Unterstützungs- und Wohnangebote für Mütter mit Lernschwierigkeiten, das hohe Armutsrisiko behinderter Frauen.“

Weibernetz fordert die wirkliche Gleichberechtigung von Frauen mit Behinderungen: Solange wir so viele Lücken bei den Menschenrechten von Frauen mit Behinderungen haben, müssen wir für diese – nicht nur am Frauentag – streiten. Wenn wir wirklich gleichberechtigt sind, können wir gern nur noch feiern und uns Blumen schenken lassen.

Die bundesweite Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. setzt sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigung ein. Sie setzt sich gezielt für Chancengleichheit und Schutz vor Gewalt gegen Frauen mit Behinderung ein. Gefördert wird die Interessenvertretung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.



Dieser Artikel ist verschlagwortet mit:

Zurück