Chronisch kranke Frauen bleiben bei der Gesundheitsreform auf der Strecke

Die Auswirkungen der Gesundheitsreform treffen behinderte und chronisch kranke Frauen besonders hart.

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März erklärt die politische Interessenvertretung behinderter Frauen des Weibernetz e.V., dass die Auswirkungen der Gesundheitsreform behinderte und chronisch kranke Frauen besonders hart treffen.

Da Frauen häufiger die Familienarbeit erledigen, weniger verdienen und das Schlusslicht auf dem Arbeitsmarkt bilden, verfügen sie über weniger Geld. Die neuen Zuzahlungsverpflichtungen treffen sie daher besonders hart.

"Täglich melden sich behinderte und chronisch kranke Frauen bei uns und berichten, dass sie bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres die zulässigen 1% ihres Jahreseinkommens vorgestreckt haben. Da sind die Medikamente, die sie dringend brauchen und die nun nicht mehr verschreibungspflichtig und daher selbst zu zahlen sind, noch nicht berücksichtigt" erklärt Brigitte Faber vom Weibernetz und Patientenvertreterin im Gemeinsamen Bundesausschuss.

Entsprechend lautet die Forderung des Weibernetz: Erforderliche Medikamente müssen weiterhin verschrieben und von den Kassen bezahlt werden! "Dass die Medikamente nicht mehr verschrieben werden müssen, heißt ja nicht, dass sie nicht weiter verschrieben werden können, zumal wenn die Patienten und Patientinnen sie dringend brauchen", so Faber weiter.

Der engagierten selber behinderten Mitarbeiterin im Weibernetz drückt aber noch woanders der Schuh:

"Während politisch sehr wohl durchgesetzt wird, dass chronisch kranke Menschen vierteljährlich zum Arzt oder zur Ärztin gehen müssen, scheint es auf der anderen Seite nicht möglich zu sein, dafür zu sorgen, dass Arztpraxen vermehrt barrierefrei werden" ärgert sich Brigitte Faber und fordert: "Hier muss dringend was passieren! Denn so haben behinderte Frauen zum Beispiel  nicht die Wahl, zu welcher Frauenärztin sie gehen. Sie müssen schauen, in welche Praxis sie überhaupt rein kommen".



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