Behinderte Frauen fordern: Benachteiligung beim Aufsuchen von Frauenberatungsstellen beseitigen

Wichtige Frauenprojekte erhalten und die Barrierefreiheit von öffentlich bezuschussten Frauenprojekten fördern!

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März fordert die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. die Kommunen und Landesregierungen auf, wichtige Frauenprojekte zu erhalten und die Barrierefreiheit von öffentlich bezuschussten Frauenprojekten zu fördern. Derzeit sind behinderte Frauen beim Aufsuchen von Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern gegenüber Frauen ohne Beeinträchtigung benachteiligt.

"Behinderte Frauen setzen sich seit mehr als 20 Jahren dafür ein, in erster Linie als Frau und nicht als `geschlechtslose Behinderte` gesehen zu werden. Für Frauen mit Behinderung ist es genauso wichtig wie für andere Frauen, bei Bedarf spezielle Frauenberatungsstellen aufzusuchen oder bei Gewalterfahrungen Schutz im Frauenhaus zu finden. Doch sind die meisten Frauenprojekte in Deutschland nicht barrierefrei zugänglich. Das muss sich ändern!" fordert Jutta Harbusch vom Vorstand des Weibernetz e.V.

In Deutschland gibt es ca. 380 Frauenhäuser. Lediglich 10% aller Frauenhäuser sind für behinderte Frauen im Rollstuhl oder mit anderen Beeinträchtigungen zugänglich. Bei den Frauennotrufen gegen Gewalt sieht es ähnlich aus. Von 113 Beratungsstellen sind 18 teilweise barrierefrei zugänglich.

"In den nächsten Wochen und Monaten sind in drei Bundesländern Landtagswahlen, in diversen Städten Kommunalwahlen. Viele Kommunen und Landesregierungen haben Frauenprojekten die Gelder stark gekürzt oder gestrichen. Fragen des barrierefreien Zugangs für behinderte Frauen sind völlig hinten angestellt, da eine Vielzahl von Frauenprojekten derzeit schlicht ums Überleben kämpft. Die Länder und Kommunen müssen sich der Benachteiligung von behinderten Frauen stellen und Abhilfe schaffen" fordert Harbusch abschließend.



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