Aktuell bekommt das Themenfeld Reproduktion für Frauen mit Behinderung, aber auch Vorhaben zur Regulierung pränataler Tests neue Aufmerksamkeit. Hier ein paar gesammelte Infos der letzten Wochen:
Im Mai 2025 hat der deutsche Juristinnenbund ein umfangreiches Policy Paper „Reproduktive Rechte im Kontext von Behinderung“ veröffentlicht, welches einige gute Forderungen zu den Teilbereichen (Zwangs)sterilisation, Pränataldiagnostik und Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen enthält.
Im Juni 2025 hat der Sender Arte die Dokumentation „Kein Recht, Mutter zu sein?“ veröffentlicht, welcher die Situation im Kontext (Zwangs)sterilisation in den EU-Staaten darstellt und ein Wohnprojekt zur Begleiteten Elternschaft aus Deutschland zeigt.
Ebenfalls im Juni hat die interfraktionelle Gruppe Pränataldiagnostik im Bund gemeinsam erklärt, dass sie ihre Arbeit wieder aufnehmen und innerhalb der neuen Legislaturperiode ihr Vorhaben für eine gesetzliche Regelung pränataler Screenings als im Einzelfall notwendige Prozedur zum Einsatz kommt und nicht weiter als Standard in der Schwangerenvorsorge durchgeführt wird.
Ganz aktuell wird bald ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, welches gezielt im Zeitraum vor und nach der Neuregelung des „Sterilisationspargraphen“ (§ 1830 Bürgerliches Gesetzbuch) prüft, wie die Praxis in den Betreuungsgerichten bezüglich eines informierten selbstbestimmten Entscheidungsprozesses bei einer Sterilisation gehandhabt wurde. Außerdem sollen Schutzlücken identifiziert werden, in denen der Wille einwilligungsunfähiger Frauen umgangen wurde und ob das bestehende Gesetz einer Neuregelung bedarf. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich für 2027 erwartet.
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